Bedarf der Christ angesichts der wirren gesellschaftlichen Situation einer besonderen Haltung? Diese Frage beschäftigte am vergangenen Wochenende den Freundeskreis Christa Meves, Verantwortung für die Familie e.V., auf der Burg Rothenfels. Die alte biblische Geschichte von Noah und der Sintflut wurde dafür als Symbol verwendet, zumal Christus das in Math. 24 für die Endzeit empfiehlt. Die Arche kennzeichnet eine notwendige Abschirmung gegen die negativen geistigen Überschwemmungen von außen.
MEVES AKTUELL Juli 2012
Bedarf der Christ angesichts der wirren gesellschaftlichen Situation einer besonderen Haltung? Diese Frage beschäftigte am vergangenen Wochenende den Freundeskreis Christa Meves, Verantwortung für die Familie e.V., auf der Burg Rothenfels.
Die alte biblische Geschichte von Noah und der Sintflut wurde dafür als Symbol verwendet, zumal Christus das in Math. 24 für die Endzeit empfiehlt. Die Arche kennzeichnet eine notwendige Abschirmung gegen die negativen geistigen Überschwemmungen von außen. Die Klappe müsse gewissermaßen dicht gemacht werden, ähnlich wie die Tür des archaischen Kastens. Die Ritzen sollten mit Teer verschmiert werden, heißt es sinnträchtig im Urtext, da die Menschen „verderbt und voll Frevel“ seien.
In dieser Weise gelte es heute zu unterscheiden, was wir geistig in uns einlassen, um vor giftiger Überschwemmung mit geistig Gefährlichem bewahrt zu bleiben.
Aber dafür bedürfe es eines Maßstabs, der damals allein vom Noah gefunden werden konnte, und zwar, indem er zuvor „einen Bund mit Gott“ geschlossen hatte.
Atmosphärisch schwang diese Aussage durch die gesamte Veranstaltung, zunächst mit einer entschiedenen Abwehr der feindseligen Familienpolitik, dargelegt von Dr. Schetelig, dem Vorsitzenden des Vereins; mit einer bebilderten Mahnung zum Umgang mit der Natur draußen durch Prof. Christian Illies bis zu hochkarätigen Vorträgen und Musikeinlagen. Der Züricher Historiker, Dr. Daniel Regli, konzentrierte sich, mit Rousseau beginnend, auf die weltanschaulichen Wurzeln des die westliche Welt z. Z. beherrschenden Kollektivismus. Pointiert bot er eine Schau der Zusammenhänge, wie sie hierzulande selten zu hören ist.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Oberstudiendirektor Josef Kraus, beklagte die schulische Situation in Deutschland in einem von bitterem Sarkasmus getragenem Referat. Die Vereinheitlichung der Schulsysteme, die Veränderung der Lehrpläne mit der Devise des Kompetenzunterrichts wird unter dem Vorzeichen einer kollektivistisch- liberalistischen Ideologie das Abfallen der Schülerleistungen in Deutschland, das sich seit der Veränderung der Pädagogik ab 1970 in einem verheerenden Ausmaß vollzogen hat, beschleunigen. Schule könne allein gesunden, wenn das bewährte dreigliedrige Schulsystem, eine realistische, den Kindern angemessene Pädagogik und der Geist des Christentums wieder in der Schule Eingang fänden.
Unter dem Vorzeichen, sich nach den Erfolgen einer christlichen Familienerziehung auszurichten, standen auch die beiden ersten Vorträge von Christa Meves. Die Wachstumsphasen der Kinder, die auf natürlichen Entfaltungsbedingungen aufbauen, werden jetzt immer mehr durch die Hirn- und Hormonforschung bestätigt und damit auch die theistische Anthropologie der Autorin Meves und ihre seit 40 Jahren unermüdlich mahnenden und nun bereits eingetretenen Prognosen.
Zugebunden wurde dieser Strauß dann mit einer tiefenpsychologischen Deutung der Sintflutgeschichte und ihrer Übertragung in die heutige Situation. Nachdrücklich wurde von Christa Meves dargelegt, dass der Bund Noahs zwischen ihm und seinem Gott als Voraussetzung nötig ist, um auch der heutigen Situation gewachsen zu sein. Auch heute gelte es, auf die Stimme Gottes zu hören, die dem Noah befahl, durch eine Arche seine Rettung von Mensch und Tier zu erwirken. Dazu sei als erstes eine Unterscheidung und Abtrennung zwischen der gläubigen und damit zukunftsträchtigen Sichtweise von der Kapitänsbrücke der Arche aus und den giftigen Fluten draußen zu treffen. Im Sinne der „Entweltlichung“ von Papst Benedikt XVI wurde eine Aufzählung der unbekömmlichen geistigen Gifte vorgenommen. Entsprechend den Böden und Kammern in der Arche müsse eine neue bewusste innere Ordnung vollzogen werden. Durch die Autorität des Noah, der - mithilfe eines Fensters oben in der Arche - einen Überblick über die katastrophale Situation und die Verbindung mit Gott behält, ist auch eine Möglichkeit zum Überleben der Tiere in der Arche, = die Bewahrung der Natur, gegeben. Die Arche wird damit zu einer Chance hoffnungsvoller Zuversicht, die mithilfe einer gläubige Intensivierung und durch Gottes Gnade mit Zukunft beschenkt wird.
Den Höhepunkt der Veranstaltung erlebten die Teilnehmer in einem Musical, „Die Arche Noah“, aufgeführt von den 30 Kindern, die mit ihren Eltern die Tagung besuchten. Nach einer eintägigen Vorbereitung – lediglich von den Familien vorher daheim ein wenig eingeübt – stellten diese 3- bis 12-jährigen Kinder, zum Teil auch als Tiere verkleidet, geradezu meisterlich die Rettungsgeschichte des Noah und der ganzen kostbaren Fracht, = die Rettung der jungen Generation durch einen gesunden christlichen Geist dar. Nicht nur mit dem Regenbogen allein, sondern mit dem Aufbau des Altars für Gott - dem Symbol der Dankbarkeit für die Rettung - ging die Tagung, gestaltet von der Pädagogin Dorothea Beier, zu Ende. Es war erkennbar geworden, dass unsere gefährliche Situation mit den vielen Grenzüberschreitungen unserer Freiheit allein mithilfe eines intensiven vertieften Hinaufhörens zu Gott und seinen Weisungen bestanden werden kann.